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Was bietet der Staff Model-R von Wilson

Nach 18 Jahren widmet sich Wilson beim Golfball erneut dem Thema Unwucht. 2002 hatte man mit dem True ein Modell auf den Markt gebracht, das einen exakt zentrierten Kern hatte.

Nun präsentiert man mit dem Staff Model R einen Ball, der keine Farblackierung besitzt. Warum? Man hat bei Kontrolle unter Schwarzlicht herausgefunden, dass es bei der Lackierung der Bälle, die bis zu 20 Prozent der Dimples ausfüllt, zu Unregelmäßigkeiten bei der Farbverteilung kommt, die dem Ball eine Unwucht verleihen können, die bei gut getroffenen Schlägen mit einem Eisen 5 mit einer Abweichung mit bis zu knapp acht Metern nach links/rechts verbunden sein kann. Und wie vermeidet man so etwas am besten? Richtig, in dem man auf die Farbe verzichtet.

Dazu Frank Simonutti, Global Director Golf Ball Innovation: „Die nur 0,1016-0,1778 Millimeter tiefen Dimples und deren Muster sind kritische aerodynamische Elemente und sie beeinflussen die Flugleistung des Balls in Bezug auf Flugbahn, Distanz und Richtungsstabilität. Kommt es beim Lackierprozess zu einer schlechten, ungleichmäßigen Farbdeckung und einer Ansammlung von Farbe in den Dimples, werden die Flugbahn und die Richtungsstabilität des Ballflugs erheblich beeinträchtigt.

Durch den Verzicht auf die Lackierung entsteht eine nahezu perfekte aerodynamische Oberfläche, auf die man sich verlassen kann und die einen reinen, präzisen Ballflug zum beabsichtigten Ziel zu gewährleistet.“

Unterschiedliche Farbdeckung nach der Lackierung bei Golfbällen
Unterschiedliche Farbdeckung nach der Lackierung bei Golfbällen

Dadurch wird der Wilson Staff Model R zum geradesten Ball vom Tee und ins Grün. Zusätzlicher Vorteil: Bei Schlägern mit höheren Lofts erhält der Ball durch den erhöhten Reibungskoeffizienten mehr Grip, was zu einem schnelleren Stoppen auf den Grüns bei kürzeren Annäherungen und Chips führt.

Auch zeichnet sich der Staff Model R durch etwas niedrigere (bohrende) Flugkurven aus. Das stärkt das Vertrauen, dass der Ball genau das macht, was man bei diesen wichtigen Schlägen erwartet.

Alle weiteren Eigenschaften sind identisch mit denen des Staff Model Balls:

  • V-Core für die Maximierung der Energieübertragung, damit der Ball eine hohe Anfangsgeschwindigkeit nach dem Kontakt mit dem Schlägerblatt erreicht
  • Vier-Komponenten-Design (Kern, innerer und äußerer Mantel, Schale), das einen höheren Spin, mehr Kontrolle, Schlagvielfalt und vorhersehbare Stabilität bei Annäherungsschlägen ermöglicht.
  • Nahtloses 3SIX2 Dimples-Muster mit 362 Vertiefungen, das den Luftwiderstand verringert und für optimale Flugeigenschaften sorgt.
  • Urethan-Schale, die gegenüber anderen Wilson-Bällen mit einer Urethan-Schale um 35 Prozent dünner ist. So können hohe Backspin-Raten bei Schlägen mit kurzen Eisen und Wedges erzielt werden.

Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Farbe auf Golfbällen für ein glänzendes Aussehen, UV-Stabilität und Fleckenresistenz sorgt. Da dieser Schutz beim Staff Model R fehlt, kann der Ball je nach Rasen-, Wetter- und Platzbedingungen während des Spiels Flecken und Verfärbungen aufweisen. Diese haben allerdings keine negativen Auswirkungen auf das außergewöhnliche Leistungsniveau.

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Testbericht

Golfballtests sind ja so eine Sache, aber Wilson hat beim vierteiligen Staff Model R eine Neuheit zu bieten, die es so noch nicht gab und neugierig macht. Der Hinweis auf die Neuerung „versteckt“ sich auf der Schachtel unter dem Begriff Unpainted – durch den Verzicht auf eine Lackierung soll der Ball gerader fliegen

Wilson Staff Model R
Der Hinweis auf der Schachtel verrät die Besonderheit des Balls

Nimmt man den Ball aus seiner Schachtel, fallen zunächst zwei Dinge auf. A) Er fühlt sich deutlich weicher an als der baugleiche, lackierte „Bruder“ und man glaubt irgendwie, den Ball leicht zusammendrücken zu können und B) sein Weiß leuchtet nicht so stark wie das der lackierten Version.

Das Weiß der unlackierten Variante (re.) hat einen Graustich
Das Weiß der unlackierten Variante (re.) hat einen Graustich

Prägnant ist zudem der Aufdruck des Modellnamens, den man in eine schwarze Linie eingebettet hat. Diese hat man zudem mit zwei weißen Pfeilen versehen. Sinn und Zweck sind klar – es ist eine Ausrichthilfe beim Putten oder dem Abschlag. Und sie erfüllt ihren Zweck im Test sehr gut, denn sie ist deutlich ohne aufdringlich zu sein.

Die grafisch sinnvolle Ausrichthilfe macht ihrem Namen alle Ehre
Die grafisch sinnvolle Ausrichthilfe

Beim Putten und kurzen Chips rund ums Grün fühlt sich der Staff Model R Ball weich an. Jedoch hätte man aufgrund der Haptik ein noch weicheres Gefühl erwartet. Jedoch wäre es übertrieben, dies als Manko zu bezeichnen. Bei Pitches und allen anderen Schlägen ins Grün beißt der Ball gut und vermittelt ein angenehmes Schlaggefühl.

Bei den Spin-Raten gibt es – trotz des Eindrucks, der Ball könnte ein Spin-Monster sein – keine erwähnenswerten Unterschiede zu anderen Premium-Bällen. Der Kontakt bei den Drives ist äußerst solide und Gleiches gilt auch für die erzielten Längen.

Generell lässt sich sagen, dass dieser Ball ein Premium-Produkt ist. Das auch eine entsprechende Leistung mit guter Spin-Performance im langen wie im kurzen Spiel liefert.

Bleibt die Frage, ob der Staff Model R Ball gerader fliegt als lackierte Modelle? Um ehrlich zu sein, hier ist nichts aufgefallen, was diesen Claim bestätigt oder ad absurdum führt. Letztendlich bleibt die Feststellung, dass das Thema der Story interessant ist. Der Wahrheitsgehalt jedoch nicht beweisbar ist – aber andererseits kann sie auch nicht definitiv widerlegt werden.

Unstrittig dagegen ist die Tatsache, dass der Ball schon nach wenigen Schlägen mitgenommen aussieht. Und je häufiger man ihn schlägt, desto deutlicher werden die Spuren auf der Schale. Vor allem die Dimples-Naht kommt nach und nach deutlicher zum Vorschein.

Schon nach wenigen Schlägen sind deutliche Gebrauchsspuren zu sehen
Schon nach wenigen Schlägen sind deutliche Gebrauchsspuren zu sehen

Nach ein paar gespielten Löchern sieht der Golfball aus, als wäre er monatelang in einem Teich gelegen oder hätte in einem Laubhaufen überwintert. Die Leistung des Balls wird dadurch zwar nicht beeinträchtigt, aber der Look leidet darunter so stark, dass man durch das ständige Wechseln (ohne einen Ball zu verlieren) einen hohen Verschleiß haben dürfte, was bei einem Preis von 55 Euro/Dutzend schnell ins Geld geht. Auch intensives Putzen hilft nur wenig. Die Haltbarkeit der Schale ist dagegen außerordentlich gut, denn es gibt keine Kratzer, die durch die Schläger verursacht werden.

Da keine wirklichen Vorteile des unlackierten Balls ersichtlich sind, dürfte es nicht einfach sein, diesen an den Mann bzw. die Frau zu bringen, zumal mit der lackierten Variante ein gleichwertiger Premium-Golfball zur Verfügung steht, die auch nach mehreren Löchern noch ansehnlich ist.

Unser Fazit

Leistung hui, Optik (leider) schnell pfui
PRO
  • Linie als Ausrichthilfe
  • Haltbarkeit
  • Spin
  • Gefühl
CONTRA
  • Sieht schnell unschön aus

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